Nicht jeder schwere Konflikt schafft es in die Abendnachrichten. So kommen in Nigeria zum Beispiel Tausende Menschen bei gewaltsamen Konflikten ums Leben, ohne dass dies in den Medien eine nennenswerte Rolle spielt.
factum-Redaktion
8. Juli 2017

Im Norden Nigerias werden christliche Dörfer in grosser Zahl von muslimischen Kämpfern angegriffen. Ein Bericht des christlichen Hilfswerks DMG zitiert einen Bericht der britischen Zeitung «Spectator»: «Jede Woche ein neues Massaker – ein anderes Dorf wird in Brand gesetzt, die Kirche verwüstet, die Einwohner umgebracht, vergewaltigt und in die Flucht getrieben.» Am schlimmsten sei, so der Bericht, «dass die Not der Betroffenen für ihre eigene Regierung nicht von Interesse» sei. Tatsächlich scheine diese ethnische und religiöse Säuberung «mit Beteiligung oder stillschweigender Zustimmung dieser Regierung zu erfolgen».

Die Christen im Norden Nigerias lebten jahrzehntelang mehr oder weniger friedlich Seite an Seite mit ihren muslimischen Nachbarn, berichtet die DMG. Zwar mussten sie unter dem Scharia-Gesetz Spott und Benachteiligung erdulden. Gelegentlich sei die Lage auch eskaliert, es kam zu Morden. «Doch mit der systematischen Zerstörung ganzer christlicher Dörfer nimmt die Bedrohung eine neue Dimension an.»

(Artikel aus factum 5/2017)