Ein Ende des westlichen Wegschauens vor der bitteren Realität der Christenverfolgung fordert der Publizist und Verleger Wolfram Weimer: «Unfassbare 100 Millionen Christen sind von akuter Verfolgung bedroht.» Die «Verdrängung des islamischen Grossangriffs» gegen Christen wirke «zusehends naiv», so Weimer.
factum-Redaktion
14. Mai 2016

Er erinnerte daran, dass der frühere Beauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Massimo Introvigne, davon ausgeht, dass weltweit alle fünf Minuten ein Christ wegen seines Glaubens ermordet werde. «Die gefolterten und geschundenen, die hingerichteten und vergewaltigten, die massenermordeten Christen sind ein Fanal unserer Zeit», sagte Weimer. Der Westen wolle die Fakten nicht wahrhaben, die Tatsachen sollten «Europa endlich wachrütteln». Die Terroranschläge von Brüssel und Paris bezeichnet Weimer als Teil einer Kette von Massenmorden, die immer länger und blutiger werde. Das Wegsehen sei «eine Kapitulation».

Der westlichen, christlichen Welt sei schon vor Jahren einseitig der Krieg erklärt worden, und er nehme mit jedem Jahr an Intensität zu. Weimer erinnerte auch daran, dass Christen die weltweit am schlimmsten verfolgte Gruppe sind. Bei den systematischen Massenmorden an Christen in der islamischen Welt handle es sich ganz offensichtlich um einen Genozid, einen Völkermord.

Alle Ränder der islamischen Welt seien blutig geworden: von Indonesien und den Philippinen ganz im Osten bis zur Elfenbeinküste ganz im Westen. Selektionsmorde an Christen seien in mehreren Staaten Afrikas – auch in Libyen, wo es christliche Flüchtlinge auf dem Weg nach Norden treffe – inzwischen «entsetzliche Normalität» geworden. Angesichts des Genozids und der «globalen Attacke» brauche man einen «globalen Verteidigungsplan, eine handfeste Eindämmungsstrategie» gegen den Terror.