Glaube und Wissenschaft sind unvereinbar: vielerorts geglaubt und nicht infrage gestellt. Drei Professoren des «Massachusetts Institute of Technology» (MIT) und der Harvard-Universität sind jedoch anderer Meinung. Sie sind überzeugte Christen und sehen ihren Glauben als Bereicherung in ihrer täglichen Arbeit.
factum-Redaktion
15. Juni 2019

«Es ist ein Trugschluss, ein Mythos, dass sich Wissenschaft und ein religiöses Weltverständnis immer bekriegen müssen», so Ian Hutchinson, Professor für Nuklearwissenschaften und Technik am MIT. Als Jugendlicher hielt Hutchinson wenig von Gott. Bei seinem Studium hatte er aber «ein paar gute Freunde, deren Leben irgendwie reizvoll erschien und deren christlicher Glaube für sie wichtig zu sein schien», so Hutchinson. An den Unis lernte er mehr über die natürliche Welt und in der Kirche erfuhr er mehr über Jesus – daraus entstand für ihn nie irgendein Konflikt. «Die Wissenschaft hat die Religion nicht widerlegt. Diese Idee ist falsch.» «Alle Wissenschaftler akzeptieren irgendetwas auf Glaubensbasis. Die Frage ist, was der Beweis dafür ist und ob man die Art von Beweisen akzeptiert, die nicht wissenschaftlich belegbar sind», erklärt Rosalind Picard, die am MIT unterrichtet und dort einen EDV-Zweig gegründet hat. Ihre Karriere begann sie als «stolze Atheistin». Picard: «Ich dachte, Religion wäre etwas für Menschen, die nicht nachdenken, oder es sei eine Art Krücke.» Als ihre Nachbarn die Teenagerin zur Kirche einluden, täuschte sie Bauchschmerzen vor, um in Ruhe gelassen zu werden. Die Nachbarn schlugen ihr vor, einfach die Bibel zu lesen. «Also begann ich, die Bibel zu lesen, und wollte das eigentlich niemandem erzählen. Aber ich fing an, mich zu verändern. Ich dachte, sie wäre voll von fantastischem, verrücktem Zeug. Ich fing an, die Sprüche zu lesen, und merkte sofort, dass ich in meiner ganzen intellektuellen Arroganz eine ganze Menge zu lernen hatte.»

Tyler VanderWeele, Professor an der «Harvard School of Public Health», wurde hingegen von der mathematischen Ordnung in der Welt tief beeindruckt. «Soweit ich das sehen kann, weist sie auf einen Designer hin. Warum sind alle Lebensformen so komplex? Für mich ist es sehr schwierig, unsere Welt anzuschauen, die Entdeckungen in der Wissenschaft und keinen Designer dahinter zu erkennen.» Seine nicht gläubigen Kollegen bittet er immer wieder, doch die geschichtlichen Beweise des leeren Grabes und den anders nicht zu erklärenden Mut der Jünger nach Jesu Auferstehung zu beachten. «Das sind mächtige Argumente, die es wert sind, beachtet zu werden, und die in die Richtung des Christentums weisen.»

Meldung aus factum 04/2019.