Fast 90 Prozent der Ärzte und des medizinischen Fachpersonals in Belgien sind bereit zur Tötung von Neugeborenen, wenn diese schwere, aber nicht tödliche Erkrankungen haben.
factum-Redaktion
26. Oktober 2020

Das ergab eine Studie der «Research Foundation – Flanders» und des «Special Research Fund» der Universität von Gent1. Die Wissenschaftler befragten die Beschäftigten aller acht Intensivstationen für Neugeborene in Flandern, Belgien. 79 Prozent der Angestellten beteiligten sich an der Umfrage.

Die meisten Ärzte und das medizinische Fachpersonal in Belgien befürworten Spätabtreibungen bis unmittelbar vor der Geburt. Ein hoher Anteil (89,1 Prozent) zieht die Tötung Neugeborener mit einer schweren Erkrankung der medizinischen Therapie und Behandlung vor. 95 Prozent der Befragten sprachen sich für die Tötung des Ungeborenen auch in einem späten Stadium der Schwangerschaft aus, wenn es an einer nicht tödlichen schweren Erkrankung leidet. 19,8 Prozent der Ärzte und des medizinischen Personals befürworten die Tötung auch von gesunden Ungeborenen, wenn die Mutter psychische Probleme hat. Die Angehörigen der Gesundheitsberufe fordern eine Gesetzesänderung «hinsichtlich der aktiven Lebensbeendigung», heisst es in der Studie, – und dies sowohl während der gesamten Schwangerschaft wie auch bei Neugeborenen.

Eine solche Politik steht in verschiedenen Ländern auf der politischen Agenda. So ist die von den US-Demokraten für das Amt der Vizepräsidentin nominierte Kamala Harris eine radikale Abtreibungsbefürworterin. In Deutschland gibt es bei den Grünen das Bestreben, den Paragrafen 218 komplett zu streichen, und damit das Töten ungeborener Menschen bis unmittelbar vor der Geburt zu legalisieren.

1) https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/aogs.13967

Meldung aus factum 06/2020.