Die Nutzung von Bildschirmmedien wie Smartphone und Tablet behindert die geistige Entwicklung von Kindern. Die Entwicklung von Vorstellungsfähigkeiten verzögert sich. Das ergab eine Studie der Uni Regensburg bei Kindern im Kindergartenalter und in den ersten Schuljahren.
factum-Redaktion
17. August 2020

Die Untersuchung erschien in «Developmental Science».

Ein Problem ist, dass schon Babys und Kleinkinder wahrnehmen, wenn die Eltern regelmässig und oft auf das Handy schauen. Es wird ihnen automatisch vermittelt, dass dies nachahmenswert und spannend sei. Es prägt ihr eigenes Verhalten. Eltern tun also nicht nur im eigenen Interesse gut daran, ihr Smartphone nicht ständig bei sich zu haben und ständig zu nutzen. Damit bewahren sie auch ihr Kind vor Schaden.

Die Vorstellungskraft ermöglicht es, Ereignisse oder Objekte wie vor einem inneren Auge abzubilden. Das geschieht beim Lesen oder Hören einer Geschichte; die Personen, Landschaften und das Geschehen werden visualisiert. Die Vorstellungskraft entwickelt sich umso langsamer, je länger diese Medien genutzt werden. Vorstellungskraft ist ein wichtiger Baustein für kognitive Funktionen, wie etwa Denken,  Problemlösen, Sprache und Fantasie. Die Fähigkeit zur Erzeugung innerer Bilder durch Vorstellungskraft basiert wesentlich auf tatsächlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Generell gilt, so die Wissenschaftler, dass Bildschirmmedien die gesprochene Sprache, Vorlesen und aktives Handeln nicht ersetzen können.

Meldung aus factum 04/2020.