Quecksilber ist eine extrem giftige Substanz. Es gelangt unter anderem durch Zementfabriken, metallverarbeitende Betriebe, Müllverbrennungsanlagen und Kohlekraftwerke in die Umwelt. Jetzt hat das israelische StartUp-Unternehmen «MercuRemoval» ein Verfahren entwickelt, mit dem Quecksilber aus den Rauchgasströmen herausgefiltert werden kann.
Thomas Lachenmaier
15. Juni 2018

Das von den Professoren Yoel Sasson und Zach Barnea der Hebräischen Universität entwickelte Verfahren ist sehr effektiv. Es hat eine Absorptions- und Entfernungsrate von 95 Prozent. Das Verfahren ist einfach in der Anwendung und hinterlässt keine kontaminierten Nebenprodukte. Industrieanlagen können mit dem «MercuRemoval»-System nachgerüstet werden. Es reduziert die Betriebskosten deutlich.

Potentielle Partner des Unternehmens sind zunächst Industriebetriebe in Europa und China. Mit einem chinesischen Betreiber von 20 Kraftwerken sind die Israelis im Gespräch. Zu den potentiellen Kunden zählt auch eine internationale Firmengruppe, die unter anderem in China eine grosse Verbrennungsanlage für gefährlichen Abfall betreibt.

«MercuRemoval» hat in Israel einen Preis als umweltfreundliches Unternehmen, den Cleantech-Award, gewonnen. Im Januar wurde das Unternehmen für diese Erfindung beim Cleantech Open Global Ideas-Wettbewerb in Los Angeles ausgezeichnet. Jetzt planen die Wissenschaftler, ein Verfahren zur zusätzlichen effektiven Reinigung von Rauchgasen von Schwefel und Stickoxiden zu entwickeln.

(Artikel aus factum 04/2018)