Um das Trinkwassersystem vor Hacker-Angriffen zu schützen, setzt Israel neben hochmoderner Technologie auch auf Fische. Diese reagieren rasch auf Veränderungen im Wasser.
factum-Redaktion
15. September 2020

Bergleute setzten früher auf Kanarien-vögel, um die Gefahr durch geruchlose, giftige Gase schnell erkennen zu können. Die Vögel bemerken schon geringe Mengen an Kohlenmonoxid und reagieren bei einer Bedrohung entsprechend früh.

Ganz ähnlich sind heute in Israel Fische zum Schutz des Trinkwassers im Einsatz. Die Nationale Cyberabwehr reagierte damit auf einen Angriff auf das israelische Wassersystem. Im April 2020 versuchte der Iran nach Medienberichten, das Wassersystem zu hacken. Israel konnte den Angriff abwehren. Die Nationale Cyberabwehr geht davon aus, dass der Iran das Trinkwasser mit Chemikalien versetzen wollte. Zudem bestand die Gefahr, dass Pumpen abgeschaltet werden. In der ersten Juli-Hälfte kam es nun erneut zu zwei Cyperangriffen auf das israelische Wassersystem. Dies bestätigte die Wasserbehörde. Dabei sei kein nennenswerter Schaden entstanden, betonte die Behörde. Zu möglichen Tätern äusserte sie sich nicht.

Seit April nun werden die Fische in der Wasseraufbereitungsanlage Eschkol in Be’er Scheva zur Erkennung von Hacker-Angriffen eingesetzt. Dort stehen mehrere kleine Becken, die von der Trinkwasseranlage gespeist werden. In den Behältern leben verschiedene Fische. Sie werden rund um die Uhr beobachtet. So sollen rasch mögliche Verhaltensveränderungen festgestellt werden.

Ortal Schlafman, die Ingenieurin für Wasserwirtschaft, erklärte, dass gerade kleine Fische sehr schnell auf Veränderungen im Wasser reagieren.

Quelle: Israelnetz

Meldung aus factum 05/2020.