Als ein möglicher Auslöser des Bienensterbens stehen Neonikotinoide (hochwirksame Insektizide) in Verdacht. Diese vermindern den Acetylcholingehalt im Futtersaft der Ammenbienen.
Bettina Hahne-Waldscheck
5. September 2016

Das Signalmolekül Acetylcholin ist für die Larvenaufzucht von Honigbienen wichtig. Die Bienen bilden es in ihrer Futtersaftdrüse. Neonikotinoide schädigen die Mikrokanäle in der Futtersaftdrüse, in denen die Bienen Acetylcholin bilden.
Das fanden jetzt Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt am Main heraus. Ohne Acetylcholin im Futtersaft starben die Bienenlarven in ihren Versuchen früher als mit Acetylcholin.
Die EU war bereits im Dezember 2013 zu der Einschätzung gelangt, dass Neonikotinoide für das Bienensterben verantwortlich sind – ohne genau den Mechanismus zu kennen –, und hatte den Einsatz von drei Neonikotinoiden vorübergehend eingeschränkt. Befürworter von Insektiziden wiesen jedoch auf andere Ursachen des Bienensterbens hin, wie die Ausbreitung der Varroamilbe.

(Artikel aus factum 6/2016)