Was die Nazis im Dritten Reich nicht schafften, gelang zwei muslimischen Männern in Paris. Sie ermordeten die 85-jährige Mireille Knoll mit elf Messerstichen. In Frankreich ist radikaler Judenhass so alltäglich wie Baguette und Croissants.
Thomas Lachenmaier
27. Mai 2018

Es vergeht kein Tag ohne Drohungen, Gewalt, Übergriffe gegen Juden und Angriffe auf jüdische Einrichtungen. In Frankreich ermorden Muslime mehr Juden im Jahr als in Israel. Das grausame Verbrechen erinnert an den Mord von Sarah Halimi, die in Paris ebenfalls von ihrem Nachbarn unter «Allahu-Akbar»-Rufen ermordet und vom Balkon geworfen wurde.

Eine Enkelin der Ermordeten, Noa Goldfarb, lebt in Israel, in Herzliya. Sie schrieb nach der Ermordung ihrer Grossmutter: «Ich habe Paris vor zwanzig Jahren verlassen. Ich wusste, dass hier weder meine Zukunft noch die des jüdischen Volkes ist.»

Der Exodus der französischen Juden ist in vollem Gange. Dieses Verbrechen wird diese Entwicklung nur beschleunigen. Man kann davon ausgehen, dass es in wenigen Jahren praktisch keine jüdische Gemeinde in Frankreich mehr geben wird. Noch im kleinsten Provinzort können jüdische Gemeinden und Einrichtungen nicht mehr bestehen ohne Bewachung durch schwerbewaffnete Polizisten. Eine Reihe jüdischer Gemeinden hat bereits geschlossen das Land verlassen. Ist den Franzosen bewusst, was das für das Land bedeutet?

Die sehr grosse und stark wachsende muslimische Minderheit setzt damit das Apartheid-Gesetz, welches in den Gebieten der Palästinensischen Autonomiebehörde und im Gaza-Streifen gilt, im grössten Land Europas durch: keine Juden erlaubt. Frankreich scheint nicht bewusst zu sein, was es sich mit seiner Politik, die solches ermöglicht und solchem den Raum gibt, zumutet. In der verkürzten Sprache unserer Zeit kann man eine Politik, die eine solche geistige und demografische Entwicklung zulässt, nur als «bad, bad deal!» bezeichnen.

(Artikel aus factum 04/2018)