Das Harz des strauchartigen Boswellia sacra-Baumes ist wegen seines wohlriechenden Duftes beim Räuchern ein wertvolles Handelsgut. Man kann mit der Weihrauch-Ernte aber erst beginnen, wenn die Bäume mindestens zehn Jahre alt sind. Der israelische Landwirt Guy Erlich hatte eine Idee, wie er die Bäume bereits in dieser Zeit nutzen kann – und hat noch weitere Pläne.
factum-Redaktion
21. Februar 2019

1000 Exemplare der relativ seltenen Weihrauchpflanze hat Guy Erlich auf seiner «Gilead Farm» (benannt nach dem wohlriechenden Balsamstrauch, Balm of Gilead, «Cedronella canariensis») angepflanzt – eine teure Investition in die Zukunft, die zehn Jahre lang nur Kosten verursacht, da noch kein Harz geerntet werden kann.

So wurde Guy Erlich zum Imker, seine Bienen ernten Honig von den winzigen Blüten der Boswellia sacra. Der Ertrag ist gering, der Landwirt konnte gerade einmal neun Pfund ernten. Da aber die Nachfrage nach dem exotischen Honig höher ist als das Angebot, ist der Preis entsprechend: Guy Erlich hat eine Warteliste für Kunden einrichten müssen, obwohl das Kilogramm 1000 Dollar kostet. Seiner Kundschaft ist der Honig von der biblischen Pflanze das Geld wert. Der Geschmack des bernsteinfarbenen Honigs wird als «aussergewöhnlich süss, mit erdigen Untertönen und einem leicht adstringierenden Abgang» beschrieben.

Guy Erlich möchte die Zusammenarbeit mit seinen palästinensischen Nachbarn ausbauen und hofft, seine Farm zu einem Forschungszentrum für Heilpflanzen machen zu können und aus der Pflanze dereinst auch Heilmittel herzustellen. Die Universität Tel Aviv untersucht derzeit, was für Stoffe in seinem Honig enthalten sind. Klinische Untersuchungen belegen, dass im Weihrauchstrauch enthaltene Wirkstoffe entzündungshemmend sind.

So gut der Gedanke mit der Honigproduktion für den Farmer war, sie stellt ihn auch vor eine Herausforderung: «Ich habe persönlich ein wenig Angst vor Bienen, aber es sieht so aus, als müsste ich darüber hinwegkommen.»

Meldung aus factum 01/2019.