«Wegen meiner Enthüllungen lebe ich in ständiger Angst, aber ich höre nicht auf, denn das ist mein ‹Dschihad›.» Das sagte der afghanisch-deutsche Aufdeckungsjournalist Shams Ul-Haq bei der Vorstellung seines Buches «Eure Gesetze interessieren uns nicht» (Orell-Füssli-Verlag, Zürich), in dem er nach intensiven Recherchen darlegt, wie Imame in Moscheen in Österreich, Deutschland und der Schweiz Menschen gezielt zum «Heiligen Krieg» anstiften.
Heinz Gstrein
18. Februar 2019

Shams Ul-Haq recherierte hauptsächlich in Österreich, in Grazer Moscheen. Nach den Razzien, Festnahmen und Verurteilungen in den vergangenen Jahren wüssten die Imame, dass sie von staatlichen Stellen überwacht werden: «Seither haben sie ihre Taktik geändert», schreibt Ul-Haq, der vor 25 Jahren als Minderjähriger aus Afghanistan floh, wo die Islamistenführer Knaben als ihre «Badsch» (Sexsklaven) halten: «Der ‹moderne› Hassprediger ruft nicht mehr zum Dschihad, vielmehr wählt er seine Worte so geschickt, dass er die Gedanken der Muslime in die gewünschte Richtung des radikalen Islam lenkt.

Diese Prediger werden schliesslich – neuestens bei ‹Ferien› in Saudi-Arabien – dafür ausgebildet, die richtigen, das heisst entsprechend empfänglichen Personen zu identifizieren und diese dann schrittweise zu radikalisieren. Es handelt sich dabei um ausgesprochen versierte Psychologen, die genau wissen, welches Gift sie in die Köpfe der Menschen injizieren müssen, damit sich diese aus scheinbar eigener Initiative einer Terrororganisation anschliessen.» Der Afghane beschreibt weiter: «Das grösste Problem stellt natürlich der Unterricht der Kinder dar, denn sie sind nun mal die nächste Generation, und je nachdem, welches Weltbild ihnen vermittelt wird, werden sie innerhalb unserer Gesellschaft ihren Platz finden – oder auch nicht. Auch war ich entsetzt über die hohe Zahl von Moscheegängern, die ihr Geld mit Drogenhandel und Prostitution verdienen. Sie stellen eine akute Gefährdung dar.» Ul-Haq bekräftigt: «In diesen Moscheen werden die Kinder gross. Wir müssen aufpassen und wir müssen etwas dagegen tun.» Denn bisher «dringe nur nach aussen, was nach aussen darf».

Meldung aus factum 01/2019.