Die Schweiz benennt in der Präambel ihrer Verfassung klar das Fundament ihrer Rechtsordnung: «Im Namen Gottes des Allmächtigen!» Aber dieser Gottesbezug ist angefochten und die Gegner christlicher Werte erheben ihr Haupt in einer Weise, wie das vor wenigen Jahren noch kaum vorstellbar war.
Thomas Lachenmaier
19. Juni 2019

Viele Schweizer Christen sind besorgt über den Beschluss des Ständerates und des Nationalrates, die Antirassismus-Strafnorm um den Straftatbestand der Diskriminierung der sexuellen Orientierung zu erweitern. Bislang erfasst das Gesetz nur Diskriminierung wegen ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit. Wird mit dem Gesetz das Zitieren von Bibelstellen, in denen Homosexualität als Sünde bezeichnet wird, zur strafbaren Handlung? Kritiker befürchten, dass in der pluralistischen Schweiz die Rede-, Glaubens-, Gewissens- und Gewerbefreiheit eingeschränkt wird. Mit Erfolg haben sie ein Referendum initiiert. Anfang nächsten Jahres wird das Schweizervolk über die Annahme dieses Gesetzes abstimmen.

Das christliche Fundament ist angefochten. Die Stadt Biel prüft auf Antrag des Stadtrates Mohamed Hamdaoui, den Schriftzug «Der Herr segne dich» auf Bussen und Plakaten zu verbieten. Hamdaoui erklärte, er habe «keine Lust, gesegnet zu werden». Er werde nun «härter für den Säkularismus kämpfen». Die «Agentur C» hatte entsprechende Werbeflächen gebucht. Daniela de Maddalena (Grüne) bezeichnete den Segenswunsch als «übergriffig». Die Schweiz ist zu einem weltweit beneideten Land geworden, weil sie nach Prinzipen regiert wird, die auf biblischem Fundament beruhen. Die Kreuze auf den Bergen sind Ausdruck davon (das Bild entstand auf dem Pizalun, 1478 Meter ü. M., oberhalb Bad Ragaz). Segen kann man ablehnen, Segen kann man annehmen.

Meldung aus factum 05/2019.