Ein Lokal in München musste schliessen, weil es der Stadtverwaltung politisch missliebige Gäste bewirtete. Das berichtet die schweizerische «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ).
factum-Redaktion
29. Oktober 2017

In dem Restaurant «Casa Mia» trafen sich nach der «Montags-Demo» Mitglieder der Pegida-Bewegung zum Pizzaessen. Dann erhielt der Wirt, Giovanni Costa, Besuch von einer städtischen Abordnung mit einem Schreiben von Oberbürgermeister Reiter. Dem Wirt wurde signalisiert, er solle den Gästen Hausverbot erteilen. «Ich habe gesagt, dass ich mit Politik nichts am Hut habe», erzählt Giovanni Costa. Die Pegida-Leute hätten Bier getrunken, Spaghetti gegessen und niemanden belästigt. «Warum soll ich die rausschmeis-sen?» Daraufhin sei ihm gedroht worden, er werde mächtig Ärger bekommen, wenn er kein Hausverbot erteile. So kommt es dann auch. Kurz nach dem Gespräch wird die Fassade des Lokals beschmiert: «Nazis verpisst euch». An den Fenstern kleben entsprechende Aufkleber. Schnell bleiben die Gäste aus, der Wirt muss Mitarbeiter entlassen. Schliesslich kündigt ihm die Brauerei Anheuser-Busch, nach 14 Jahren, den Pachtvertrag – offensichtlich auf politischen Druck hin. Von der Schliessung des Lokals sind zwei Familien betroffen, die des Wirts und seines ältesten Kellners, der seit 20 Jahren für ihn arbeitet.

(Artikel aus factum 7/2017)