Anders als in europäischen Ländern nimmt in Israel die ganze Bevölkerung Anteil am Leid von Opfern des Terrorismus und von deren Hinterbliebenen. So erschütterte das Schicksal der hochschwangeren 21-jährigen Shira Ish-Ran das ganze Land, die an einer Bushaltestelle wartend zusammen mit ihrem Mann Amichai durch Schüsse aus einem fahrenden Auto schwer verletzt wurde.
Thomas Lachenmaier
24. Januar 2019

Das Ungeborene wurde in der 30. Schwangerschaftswoche mit einer Notoperation zur Welt gebracht, die Mutter lag schwer verletzt im Koma. Das Kind wurde auf den Namen Amiad Israel (ungefähr: mein ewiges Israel) getauft. Es starb aber am dritten Tag an seinen schweren Verletzungen. Das Bild zeigt die Beerdigung des Babys. Der Onkel trägt das Verstorbene, die Eltern waren zu diesem Zeitpunkt noch im Krankenhaus.

Die Gebete im ganzen Land, die Solidarität und das Mitgefühl der Menschen waren den jungen Eltern eine grosse Hilfe, versicherte Shira bei der Entlassung aus dem Krankenhaus und dankte dafür. «Es ist mir nicht klar, wie unsere Rehabilitation so schnell und gut vorangekommen ist», sagte Shira. «Wir sind ein wandelndes Wunder», und fügte hinzu: «Ich möchte dem Heiligen (Gott) danken, gesegnet sei Er. Wir sind jeden Tag dankbar für die Wunder.»

Israel ist, wie andere Länder auch, verletzlich. Es gibt keinen absoluten Schutz vor Mördern und Terroristen. Aber in dieser Schwachheit ist Israel dennoch stark, weil in der Anteilnahme und im Gebet Kraft liegen.

Artikel aus factum 01/2019.