Das deutsche Bundesgesundheitsministerium plant, entsprechend dem Kompromiss zur Reform des § 219 a, auf den sich CDU/CSU und SPD geeinigt hatten, eine Studie zu den seelischen Folgen von Abtreibung in Auftrag zu geben.
Thomas Lachenmaier
7. März 2019

Jetzt laufen Abtreibungsbefürworter Sturm gegen die Erstellung einer solchen Studie. Die Vorsitzende der «Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen» (ASF), Maria Noichl, bezeichnete es als «Wahnsinn, so etwas zu tun». Die einseitige Konzentration auf mögliche negative Folgen einer Abtreibung zeuge von einem «rechtsextremen Gedankengut». Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, Ulle Schauws, sprach vom «reinen Populismus der sogenannten Lebensschützer».

Diese Argumentation ist mehr als nur ein Ausdruck von Verblendung und es ist mehr als Verleumdung. Alles, was nicht der eigenen Linie folgt, als «rechtsextrem» zu bezeichnen, ist menschenverachtend und infam, dumm und diffamierend. In Deutschland wird heute jeder, der für das Einhalten und die Durchsetzung von Gesetzen eintritt, wer auch ungeborenen Menschen die Würde und das Menschenrecht auf Leben zuspricht, als «rechtsradikal» oder «Nazi» ausgegrenzt.

Gegen eine solche Studie zu sein, ist eine willentliche Erkenntnisverweigerung: Man will diese Studie nicht, weil man nicht wissen will, wie die Fakten tatsächlich sind. Sie passen nicht in den ideologischen Kram. Es wird verlogen mit den Rechten der Frauen argumentiert, dabei dient eine solche Untersuchung den Rechten und dem Wohl der Frauen. Frauen, die abgetrieben haben, werden mit ihren gesundheitlichen und seelischen Nöten alleingelassen. Auch in den Medien ist dieses Thema tabu. Zu ermitteln, wie es Frauen ergeht, die abgetrieben haben, ist der erste Schritt, diesen Frauen in ihrer Not zu helfen. Dass der Dachverband der «Evangelischen Frauen in Deutschland» in der geplanten Studie einen «Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen» sieht, ist in der Tat «bestürzend», wie der Vorsitzende der «Ärzte für das Leben», Prof. Paul Cullen, sagte. Gegen eine solche Untersuchung zu sein, ist frauenfeindlich: Man will nicht ihr Bestes. Im Gegenteil, das Leid der betroffenen Frauen soll bewusst ausgeblendet werden.

Wie in einem Brennglas zeigt dieser Fall, dass Ideologien zuletzt dem Anliegen am meisten schaden, welches sie sich auf die Fahnen geschrieben haben: Auf dem Altar des Götzen Feminismus werden Frauen geopfert, die eigentlich Hilfe bräuchten. Und auf dem Altar des Feminismus und der Ich-Sucht werden auch die ungeborenen Mädchen geopfert, die getötet werden. Sie haben kein Menschenrecht und auch kein Frauenrecht. Sie haben kein Recht zu leben.

Kommentar aus factum 02/2019.