Vernarbungen und schlecht heilende Wunden können Beweglichkeit und Gesundheit eines Menschen deutlich beeinträchtigen. Forscher der schweizerischen «Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt» (Empa) haben nun einen Schaumstoff entwickelt, der Narbenbildung verhindern und die Wundheilung begünstigen soll. Sie verwenden dazu einen Stoff aus der Natur.
factum-Redaktion
6. Dezember 2019

Der komplexe Prozess der Wundheilung ist bis heute noch nicht vollständig verstanden und keineswegs steuerbar. So erstaunlich die Selbstheilungskräfte des Körpers im Idealfall wirken, so empfindlich kann jedoch auch eine Fehlfunktion das Gleichgewicht stören und zu unzureichendem Wundverschluss oder überschiessender Narbenbildung führen.

Forscher der Empa haben daher einen Schaumstoff entwickelt, der in Hautwunden platziert wird und den natürlichen Heilungsprozess optimiert. Einwandernden Zellen bietet er mit seiner offenporigen Architektur ein geeignetes Gerüst, um sich anzusiedeln. Damit es nicht zu unerwünschter Narbenbildung kommt, ist der Schaumstoff, das Polymergerüst, mit einer bioaktiven Substanz ausgerüstet, die die Narbenbildung hemmen soll. Hier haben sich die Forscher bei Kurkuma, dem gelben Ingwer, bedient. Als pharmakologische Komponente ist er wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften interessant. Derzeit wird der Schaumstoff im Labor in Form von kleinen Polymerscheiben analysiert.
In der klinischen Anwendung sollen dann auch grössere Polymermembrane eingesetzt werden.

Meldung aus factum 09/2019.