factum Newsletter
Mai 2020

Liebe Leserin, lieber Leser
Corona beherrscht nach wie vor die weltweiten Schlagzeilen und damit natürlich auch uns auf der Redaktion. Unabhängig von der Frage, wie gefährlich das Virus nun tatsächlich ist oder war und ob die einschneidenden Massnahmen zur Eindämmung gerechtfertigt sind, beobachten wir Entwicklungen, die Anlass zur Sorge geben. Eines ist die Tatsache, dass sachliche Diskussionen kaum mehr möglich sind. Dieses Phänomen ist zwar nicht wirklich neu, doch hat Corona diese Tendenz noch einmal massiv beschleunigt und verstärkt.

Im Schatten von Corona ist es um die Klima-Debatte verdächtig still geworden. Doch die Ruhe täuscht. Balthasar Glättli, voraussichtlich künftiger Präsident der Grünen Partei Schweiz sagte in einem Interview im St. Galler Tagblatt folgendes: „Die Pandemie hat in ganz kurzer Zeit die ganze Welt durcheinandergewirbelt. Dies weckt bei vielen Leuten ein Bewusstsein, wie zerbrechlich die Grundlagen sind, auf denen unsere Gesellschaft und Wirtschaft aufgebaut ist. Viele Leute werden aus der Erfahrung der letzten Wochen verändert hervorgehen. Sie wollen dann auch für das Jahrhundertrisiko Klima rechtzeitig handeln. Vielen wird jetzt bewusst, dass man vieles rasch ändern kann.“ Man darf also gespannt sein, wie es hier weitergeht. Sollen auch für den „Klimaschutz“ die Grundrechte beiseite gewischt werden? In einem lesenswerten Artikel greift Werner Lachmann in der nächsten factum-Ausgabe die Klima-Thematik mit einem kritischen Blick auf die Zuverlässigkeit von Studien auf.

Abseits der grossen Schlagzeilen geschehen andere schlimme Katastrophen, die wir nicht aus dem Blick verlieren möchten. Das eine ist die Heuschreckenplage am Horn von Afrika. Die Situation bleibt angespannt, es droht weiteres Ungemach. Wir widmen diesem Thema in der factum-Ausgabe 04/2020 einen Artikel.

Besorgnis erregend ist auch die weltweite Christenverfolgung. So wurden alleine in Nigeria von Ende März bis Mitte Mai 40 Menschen bei Angriffen auf christliche Dörfer ermordet – trotz Ausgangssperre. Wir behalten auch das im Auge und empfehlen Ihnen das neue Buch von Patrick Sookhdeo, „Grundlos gehasst – Die bemerkenswerte Geschichte der Christenverfolgung durch die Jahrhunderte“.

Und nun wünschen wir Ihnen mit dem folgenden Beitrag von Hermann Berger frohe und gesegnete Pfingsten und grüssen Sie herzlich aus der factum-Redaktion.

 
Please enable images to view this content

Das Pfingstfest

Am Sonntag, 31. Mai 2020, feiern wir Pfingsten. Das Pfingstfest gehört zu den im Alten Testament von Gott eingesetzten sieben Festen für Israel und zusammen mit dem Passah- und dem Laubhüttenfest zu den drei Wallfahrtsfesten. Von überall her pilgerten die Juden nach Jerusalem. Nach dem Passahfest begann das Fest der ungesäuerten Brote und dauerte eine Woche. Am Tag nach dem Sabbat in dieser Woche wurde das Fest der Erstlingsgabe begangen und 50 Tage später das Pfingstfest. Was ist die Bedeutung dieses Festes und was hat Pfingsten uns zu sagen?

Nach der jüdischen Überlieferung fand das erste Pfingstfest 50 Tage nach dem Auszug aus Ägypten statt. Das Volk Israel kam am dritten Monat zum Sinai. Hier gab Gott dem Volk das Gesetz, die Thora. Der Bund des Gesetzes war an Bedingungen geknüpft, sowohl für Gott als auch für das Volk. Gott erfüllte seine Bedingungen, keine Frage. Die Geschichte zeigt aber, dass sich das Volk Israel nicht an das Gesetz hielt. Gott liebte sein Volk und wollte Gemeinschaft mit ihm haben, die ständigen Übertretungen forderten aber das Gericht heraus.

Fast 1000 Jahre nach dem Sinai-Bund wurden um 722 v.Chr. zuerst die zehn Nordstämme Israels und um 586 v.Chr. auch noch die Stämme Juda und Benjamin aus dem Land in die Verbannung gebracht. Jerusalem mit dem Tempel wurde zerstört. Zu dieser Zeit machte der Prophet Jeremia folgende unglaublichen Prophezeiungen: «Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schliesse ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, - diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR. Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schliessen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein» (Jeremia 31,31-33).

Auch in diesem Bund spricht Gott vom Gesetz. Aber er hat einen Weg gefunden, damit das Volk Israel in der Lage sein wird, sich an den Bund zu halten. Er will das Gesetz nicht mehr auf steinernen Tafeln geben, sondern es direkt in ihr Herz schreiben. Und Gott will auch selbst die Bedingungen erfüllen und den Preis für die Übertretung bezahlen.

Beim letzten Passahmahl mit seinen Jüngern sprach Jesus von einem neuen Bund, als er den Kelch nach dem Mahl nahm und sagte: «Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!» Mit seinem Tod am Kreuz von Golgatha erfüllte Jesus die Bedingungen des Sinai-Bundes und des neuen Bundes. Er starb für die Sünden der Juden und Heiden. Damit war alles bereit, dass Gott sein Versprechen wahr machen konnte, um 50 Tage nach der Auferstehung an Pfingsten den Juden seinen Geist in die Herzen zu legen.

In Apostelgeschichte 2 lesen wir, wie die Jünger und etwa 3000 Juden aus allen Nationen den Heiligen Geist empfingen, weil sie an Jesus Christus glaubten. Das war die Geburtsstunde der Gemeinde. Die neuen Nachfolger Jesu Christi trugen die Botschaft der Erlösung in die ganze Welt hinaus. Wer seit Pfingsten zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, erhält den Heiligen Geist als in ihm wohnend und als Versiegelung und Garantie, dass er gerettet ist. Der Heilige Geist gibt unserem Geist Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind. Er öffnet uns das Verständnis für Gottes Wort und leitet uns in alle Wahrheit.

Hermann Berger

 
Please enable images to view this content

Lockdown der Freiheit

Der Lockdown gegen Covid-19 ist auch einer der Grundrechte: Versammlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, die Freiheit, sich zu berühren, seine alt gewordenen Eltern zu besuchen. Bleiben wird die Einschränkung der Meinungs- und Informationsfreiheit. Durch Löschungen und manipulierte Algorithmen wird der Zugang zu Informationen immer rigider behindert oder verunmöglicht. Die staatlichen Medien haben sich zu amtlichen Verlautbarungsorganen degradiert und entwürdigt. Die meisten Medien haben ihren eigentlichen Auftrag, nämlich die Regierung und die Mächtigen zu kontrollieren, fahren lassen.

Die Massnahmen treiben die Menschen auseinander. Sei es auch aus postuliert guten Gründen: Auch die Gemeinde Jesu ist per staatlicher Verordnung auseinandergetrieben. Der eine Vereinzelte wird dem anderen Vereinzelten zur potenziellen viralen Bedrohung. Das Gemeinwesen zerfällt in seine Bestandteile. Wo Halt finden in dieser Bodenlosigkeit?

Wer dem Glauben anhängt, man könne gut ohne Gott auskommen, muss anderswo sein Vertrauen investieren. Die säkularisierte Gesellschaft setzt den Staat an die Stelle Gottes. Staatsvertrauen ersetzt das Gottvertrauen. Angst fördert die Sehnsucht nach der starken Führung. Die Mehrzahl der Menschen findet das richtig und gut, wie die Regierung handelt.

Der Staat ohne Gott springt gerne in die Lücke und geriert sich als der All-Gütige und All-Barmherzige, der „alles schafft“ und der den Menschen sagt: „Ihr braucht keine Angst zu haben, wenn ihr nur mir glaubt und vertraut.“ Der Staat bauscht sich zum Götzen. Wirtschaft und Wohlfahrt und am Ende auch das Private werden Probleme, um die sich der allweise Staat kümmert. Der Bürger richtet sich ein, als minderbemittelter Untertan behandelt, der mal an die kürzere, mal an die längere Leine kommt.

Milliardenschwere Hilfsprogramme gewährt die Regierung mit Geld ohne Gegenwert. Es steht für keine erbrachte Leistung. Es ist nur bedrucktes Papier. Die Geldentwertung, die Inflation wird das zügig erweisen. Der mit einer App totalüberwachte Bürger verdeutlicht das Totalscheitern der Idee von der Freiheit der Menschen, die gegenstandslos wird. Der Historiker Kai Burkhardt schreibt, wie der korrumpierte Untertan mitmacht: „Für die Bürger ist das Gebot der Stunde, den Staat so stark wie möglich zu machen und dann zu versuchen, so viel Teilhabe an den Leistungen des Staates zu bekommen wie zu bekommen ist. Ein komfortables, unwürdiges Leben.“ Wer sich all dem verweigert, wird mit Rufmord selbst zum Virus erklärt: Spinner, Radikaler, Verschwörer, Kranker.

Am Ende wird sich die Virusphobie als tödlicher erweisen als das Virus. Die UNO prognostiziert bis Ende Jahr als Folge des Lockdowns eine Verdopplung der Zahl der Hungernden auf 260 Millionen. Weltweit sind bis Mitte Mai 28.4 Millionen Krebsoperationen verschoben worden, allein in Deutschland der Ärztezeitung zufolge mehr als 900 000. Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen für Darmkrebs ist völlig eingebrochen, was tödliche Folgen haben wird. Eine richtige Wirtschaftsdepression bezahlen mehr Menschen mit ihrem Leben, als eine kursierende Krankheit fordert. Niemand wird wissen wie viele Menschen sich entscheiden, als Folge von Einsamkeit und Ängsten still aus dem Leben  zu scheiden. Jene Medien, die Menschen mit täglichen Zahlen über Menschen, die an, beziehungsweise mit Corona gestorben sind, in Ängste getrieben haben, werden die Zahlen dieses Kollateralschadens nicht als tägliche Bedrohungskurve präsentieren. Diese Menschen sterben an Einsamkeit und sie sterben auch einsam.

Thomas Lachenmaier

 

Israel mit neuer Regierung

Mitte Mai wurde Israels neue Einheitsregierung nach drei Wahlen und über einem Jahr Wartezeit vereidigt. Die 35. Einheitsregierung ist mit über 30 Ministern die bisher grösste.

(fa.) Premierminister bleibt vorerst Benjamin Netanjahu. Allerdings ist vorgesehen, dass er nach 18 Monaten von seinem bisherigen Herausforderer und jetzigen Regierungspartner Benny Gantz abgelöst wird. Netanjahu wird dann als stellvertretender oder „alternativer“ Premierminister von Gantz fungieren.

Quelle: Israel Heute, Israelnetz

 
Please enable images to view this content

Placebos sind wirksam

Placebos wirken – das ist längst bekannt. Überraschend ist hingegen, dass sie sogar dann helfen, wenn sich die Menschen im Klaren darüber sind, dass sie Placebos einnehmen.

(fa.) Dies zeigte eine Studie der Universitätsmedizin Essen an 127 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe erhielt die gleiche Behandlung wie zuvor, die zweite erhielt zusätzlich 21 Tage lang zweimal täglich ein Placebo. Vor Studienbeginn wurde allen Teilnehmern ein Video vorgeführt, das über den sogenannten Placeboeffekt und die neueste Studienlage zu möglichen positiven Effekten einer offenen Placeboabgabe informierte. Das Ergebnis: Die mit Placebo behandelten Patienten wiesen eine signifikant stärkere Abnahme der Schmerzintensität auf, fühlten sich fitter und weniger depressiv. Wie ist das zu erklären? Dr. Julian Kleine-Borgmann, Erstautor der Studie und Frau Prof. Ulrike Bingel, Projektleiterin, führen an, dass die Mechanismen einer offenen Placebo-Anwendung noch nicht hinreichend erforscht sind. Ausschlaggebend könnte einerseits das Informationsvideo sein, durch das die Patienten eine unbewusste positive Erwartung entwickelt haben, zumal die Psyche bei chronischen Schmerzen eine wichtige Rolle spielt. Eine weitere Hypothese: Chronische Rückenschmerzen schwanken in ihrer Intensität über den Verlauf. Schmerzärmere Phasen führen nun dazu, dass positive Erwartungen erfüllt werden, wodurch der Glaube an einen positiven Effekt der Placebos weiter bestärkt wird.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.

 
Please enable images to view this content

Unsere Sonne: aussergewöhnlich langweilig

Eine Analyse von 369 sonnenähnlichen Sternen zeigt, dass die Helligkeitsschwankungen der Sonne ausgesprochen schwach sind. Diese Ausgeglichenheit ist eine Voraussetzung für Leben auf der Erde.

(fa.) Zu diesem Ergebnis kommen Forscher unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen in einer neuen Studie. Hierzu verglichen sie die Sonne mit hunderten anderer Sterne, die ihr in Bezug auf Rotationsgeschwindigkeit, Oberflächentemperatur, Alter und anderer fundamentalen Eigenschaften gleichen. Die genaue Analyse der Helligkeitsschwankungen dieser Sterne in der Zeit von 2009 bis 2013 offenbart ein klares Bild. Während die Gesamtstrahlung der Sonne zwischen aktiven und inaktiven Phasen im Mittel um gerade einmal 0.07 Prozent schwankte, zeigten sich vergleichbare Sterne deutlich variationsreicher. Typischerweise sind deren Schwankungen etwa fünfmal so stark. Die Forscher waren ob dieser Feststellung „sehr überrascht“. Weshalb ist das bedeutsam? Adam Mann schrieb in der New York Times, dass eine höhere Aktivität zu mehr Sonnenstürmen führt. Solche Stürme beeinträchtigen schon heute je nach Intensität Satelliten, den Luftverkehr oder Stromnetze. Zudem sei die Strahlung solcher Ereignisse für die Existenz von Lebewesen nicht besonders förderlich. Ein höheres Mass der Sonnenaktivität könnte die Erde in eine lebensfeindliche Einöde verwandeln, so Mann. Aus biblischer Sicht zeigt diese Analyse eindrücklich, dass unsere Erde der von Gott privilegierte Planet im weiten Universum ist.

Quelle: Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS),
Institut for Creation Research, New York Times

Jetzt factum abonnieren!