factum Newsletter
September 2020

Liebe Leserin, lieber Leser
„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen.“ Dieses Bewusstsein ist elementar für unser Leben, gerade auch als Christen. Wenn wir wissen, was früher geschah, verstehen wir das Heute und können daraus Schlüsse für das Morgen ziehen. Das schärfte Gott schon seinem Volk ein. Die Erinnerung, wie treu und mächtig Gott sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit und ins Verheissene Land gebracht hatte, sollte ihnen Zuversicht geben und sie davor bewahren, von Gott abzufallen und anderen Göttern zu dienen (5. Mose 6).

In der Bibel (unter anderem Hebräer 11) und in der Kirchengeschichte finden wir zahlreiche Erzählungen von Menschen, die ihr Leben Gott bedingungslos zur Verfügung gestellt haben. Von ihren Stärken, Schwächen, Nöten, Kämpfen und Siegen können auch wir für unser eigenes Leben lernen. Diese „Wolke von Zeugen“ soll uns motivieren, die Sünde abzulegen und vorwärtszugehen im Kampf, der vor uns liegt, und „aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Hebräer 12,1–2). Genau deshalb veröffentlichen wir in der kommenden factum-Ausgabe (Nr. 06/2020) ein Interview mit Michael Kotsch über seinen zweiten Band „Helden des Glaubens“. Zudem widmen wir Casper ten Boom, dem Vater von Corrie ten Boom, einen Artikel.

Und nun wünschen wir Ihnen mit diesem Newsletter eine gesegnete Lektüre und grüssen Sie herzlich aus der factum-Redaktion.

 
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Was ist die Alternative?

Anfang November wählen die Amerikaner ihren Präsidenten. Trump oder Biden. Es zeichnen sich wegweisende Wahlen ab. Nach vier Jahren der unkonventionellen und teilweise auch fragwürdigen Art der Politik von Donald Trump halten viele einen Wechsel für überfällig.

Egal, was Trump tut, es ist falsch. Das ist die Botschaft, die uns Politik und Medien seit nunmehr vier Jahren jeden Tag gebetsmühlenartig verkündigen. Man hat das Gefühl, Amerika werde von einer fürchterlichen Fehlbesetzung regiert, die eine Gefahr für die ganze Welt darstellt. Trumps selbstgefällige Art und seine teils respektlosen Sprüche irritieren, ebenso die Art, wie er Politik über Twitter betreibt. Mit seinem Auftreten ist er eines Präsidenten nicht würdig.

Wie aber sieht die realpolitische Bilanz seiner Politik nach vier Jahren aus? Eine seiner ersten Amtshandlungen als Präsident war dem Lebensschutz gewidmet. Trump strich Millionengelder für Abtreibungsorganisationen. Anfang 2020 nahm er als erster Präsident überhaupt am „March for Life“, der Kundgebung gegen Schwangerschaftsabbrüche, teil und hielt eine beeindruckende Rede.

Aussenpolitisch hat Trump bislang nirgendwo einen Krieg im Namen der USA begonnen. Damit hebt er sich markant von seinen Vorgängern ab. Im August vermittelte er eine historische Versöhnung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wenig später folgte Bahrain. Wie kaum ein anderer Präsident stellte sich Trump unmissverständlich an die Seite Israels und liess seinen Worten auch Taten folgen, indem er Jerusalem als Hauptstadt anerkannte und die amerikanische Botschaft dorthin verlegte. Damit erfüllte er eine Forderung beider Kammern des amerikanischen Parlaments. Seine Vorgänger hatten dies jeweils versprochen, aber nicht umgesetzt.

Trump kündigte Obamas Atom-Deal mit dem iranischen Regime und auferlegte dem Land harte Sanktionen. Er ist entschlossen, zu verhindern, dass das Mullah-Regime in den Besitz von Atomwaffen gelangt. Nun steht das Regime vor dem Bankrott und ist deutlich geschwächt. Trump traute sich auch, China die Stirn zu bieten und die Regierung in die Schranken zu weisen.

Warum wird das mehrheitlich nicht honoriert? Vielleicht deshalb, weil Trump derzeit die wohl grösste Gefahr für die internationale Linke darstellt. Er ist gegen alles, was ihr und vielen Journalisten heilig ist: Klimaschutz, höhere Steuern, mehr Staat, Genderismus. Trump ist die wandelnde Antithese.

Mit Joe Biden, dem Demokraten als Alternative zu Donald Trump, erhoffen sich viele eine Rückkehr zur Normalität. Doch der Schein trügt, denn die Demokratische Partei hat in den letzten vier Jahren einen massiven Linksruck vollzogen. Wieso schickt sie einen 77-jährigen alten weissen Mann ins Rennen um den wichtigsten Job der Welt? Für Buck Sexton, ehemaliger CIA-Analyst, Moderator und Autor, ist der Fall klar. In der „Weltwoche“ schrieb er: „Biden ist ein trojanisches Pferd im Dienst der radikalen Linken.“ Es werde behauptet, Biden sei ein Moderater, „der stabil und imstande wäre, das Land zu einen. Das ist natürlich nur Fassade. Joe Biden hat immer getan, was notwendig war, um so populär zu sein, dass er im Amt bleiben konnte. Woher der Wind in der Demokratischen Partei auch wehen mochte, Biden war stets zur Stelle“. Und dieser Wind hat es in sich. Für viele Kritiker ist Biden nur ein Übergangskandidat, der zügig durch Kamala Harris ersetzt wird. Sie wird den Weg für die Abtreibungsindustrie wieder frei machen. Auch nehmen bei den Demokraten die Anti-Polizei-Rufe überhand und es werden Forderungen laut, der Polizei die Geldmittel zu entziehen. Seit mehr als drei Monaten gibt es in US-Städten, die von Demokraten regiert werden, Zustände wie in einem Bürgerkrieg. Der Journalist Stefan Frank, der auch regelmässig für factum schreibt, hat das für achgut.com eindrücklich zusammengetragen.

Punkto Einwanderungspolitik wollen die Demokraten Amnestie für Millionen illegaler Migranten. Auch aussenpolitisch werden sie anders auftreten. Biden wird anders mit Israel umgehen. In der Demokratischen Partei haben antiisraelische, ja antisemitische Kräfte grossen Einfluss gewonnen, wie zum Beispiel Ilhan Omar oder Alexandria Ocasio-Cortez. Auch ist die Rückkehr zu militärischem Eingreifen „aus humanitären Gründen“ wahrscheinlicher.

Offizielle Umfragen deuten derzeit auf einen klaren Wahlerfolg von Biden hin. Sein Vorsprung liegt zwischen sechs bis acht Prozentpunkten. Ganz anders sieht es bei „Rasmussen Reports“ aus. Mitte September lag Trump hier zum ersten Mal vor Biden, wenn auch nur um einen Prozentpunkt. Per 23. September lag Biden wieder knapp vor Trump. Bemerkenswert ist, dass die Zahlen von „Rasmussen Reports“ bei den Wahlen 2016, 2018 und am „Super Tuesday“ 2020 stimmten.

Gewinnt Trump allen Unkenrufen zum Trotz die Wahl, wird er sich weiter dem linken Mainstream entgegenstellen. Joe Biden, beziehungsweise seine mögliche Nachfolgerin, hingegen wird linken Ideologien Tür und Tor öffnen – mit wahrscheinlich verheerenden Folgen.

Raphael Berger

 
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Frühgeburten verhindern

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO werden weltweit jedes Jahr 15 Millionen Babys zu früh geboren. Mehr als eine Million von ihnen überlebt diese frühe Geburt nicht. Das israelische Unternehmen „PregnanTech“ hat nun ein Gerät entwickelt, das Frühgeburten verhindern soll. Erste Studien verliefen erfolgreich.

(fa.) Beim Produkt mit dem Namen „Löwin“ handelt es sich um einen Silikonring mit einer besonderen Struktur. Dieser wird durch einen einfachen Eingriff, ohne Narkose, um den Gebärmutterhals platziert. Die Struktur, welche den Ring von bisherigen Pessaren zur Verhinderung von Frühgeburten unterscheidet, sorgt dafür, dass der Ring an Ort und Stelle bleibt, sodass sich der Gebärmutterhals auch bei Kontraktionen nicht verkürzt und sich der Muttermund nicht öffnet. So wird der Druck auf den Gebärmutterhals reduziert, was eine Frühgeburt um mehrere Wochen verzögern kann.

Das Unternehmen führt derzeit eine klinische Studie mit Frauen durch, die kurz vor einer Entfernung der Gebärmutter stehen. Dabei wird die Sicherheit beim Tragen des Silikonrings bewertet. Geplant ist eine weitere Studie mit schwangeren Frauen, bei denen das Risiko einer Frühgeburt besteht.

Laut dem Unternehmen betrachten Ärzte in Israel und weltweit die „Löwin“ als Durchbruch. Bislang gebe es keine erfolgreiche Lösung, die Frühgeburten verhindern konnte.

Quelle: Israelnetz

 
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Bionik: Selbstreparierendes Material

Der Tintenfisch macht‘s vor: Er kann fehlende Gliedmassen nachwachsen lassen. Wissenschaftler aus Stuttgart und Pennsylvania liessen sich davon inspirieren und entwickelten ein weiches Material, das sich in Sekundenschnelle selbst repariert.

(fa.) Bisherige Materialien brauchen oft mehrere Stunden oder Tage, um sich zu reparieren, oft mit geringerer Festigkeit an der Stelle, an der sie durchstochen oder zerschnitten wurden. Forscher des „Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme“ in Stuttgart und der „Pennsylvania State University“ in den USA haben nun ein Material entwickelt, das sich nach einer Beschädigung innerhalb einer Sekunde selbst repariert. Solche Materialien stossen bei Wissenschaftlern auf zunehmendes Interesse, insbesondere in der Robotik. So könnten in Zukunft solche Roboter in gefährlichen Situationen wie der Erdbebenbergung eingesetzt werden. Denkbar wäre auch die Verwendung des Materials für Schutzkleidung, zum Beispiel bei Handschuhen, die sich nach einem Schnitt sofort selbst reparieren können.

Auf ihrem Weg untersuchten die Wissenschaftler die Molekülstruktur und die Aminosäuresequenzen von Tintenfischproteinen. Darauf aufbauend entwickelten sie mit Hilfe des Protein-Engineering das flexible, gummiartige Material. Sie veränderten die Nanostruktur der Moleküle so, dass sie alle miteinander verbunden sind. Damit konnten die Selbstreparierungskräfte des Materials auf die Spitze getrieben werden und die Reparationsphase wurde von 24 Stunden auf eine Sekunde verkürzt. Die Technologie stellt für einmal auch die Natur in den Schatten, da dieser Prozess dort sehr lange dauert.

Quelle: Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

 
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Wälder leiden unter Missmanagement

Wer die Schlagzeilen liest, erhält den Eindruck, dass derzeit ganz Kalifornien lichterloh brennt. Es ist wieder Waldbrandsaison und verantwortlich dafür gemacht wird in erster Linie der Klimawandel. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Ursache eher in der falschen Waldbewirtschaftung, der maroden Infrastruktur und der zunehmenden Besiedelung von Wäldern liegt.

(fa.) Fakt ist, dass der Südwesten der USA seit den 70er-Jahren mehr Dürre erlebt, was die Wälder austrocknet und Brände somit begünstigt. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Kalifornien ist seit jeher Waldbrandland und die Vegetation benötigt sogar Feuer, um gedeihen zu können. Auch wenn die Brände derzeit riesig sind, so zeigen Studien (hier und hier), dass es vor dem 20. Jahrhundert in der Feuersaison oft ebenso und weitaus heftiger gebrannt hat.

Wissenschaftler in Kalifornien betonen deshalb andere Ursachen als den Klimawandel. „Kaliforniens Wälder leiden unter Missmanagement“, schrieb eine Expertenkommission 2018. Auch Forscher der Universität Berkeley erklärten vor zwei Jahren das erhöhte Waldbrandrisiko der vergangenen Jahre mit falscher Politik. Renommierte Waldbrandforscher warnten in einer Studie vor Massenfeuern in Kalifornien. Der Grund: Abermillionen toter Bäume lägen herum, sie böten den Treibstoff für immense Flächenbrände. Die Forscher bemängelten, dass die traditionelle Vorbeugungsstrategie zu wenig verfolgt werde: bewusst kleine und kontrollierte Feuer zu legen, um den Treibstoff für Grossbrände zu eliminieren.

Auslöser der Waldbrände sind meist Aktivitäten des Menschen. 2018 verursachte das hoffnungslos veraltete Stromnetz, zum Beispiel durch herabfallende Leitungen, die Hälfte aller Waldbrände. Das tödlichste Feuer, welches den Ort Paradise zerstörte, wurde durch Anlagen ausgelöst, die noch aus dem Jahr 1921 stammen. Der kalifornische Energieversorger stand wiederholt in der Kritik, weil kaputte Stromleitungen als Brandauslöser identifiziert worden waren.

Zudem lebten früher viel weniger Menschen direkt am Wald. Kommt es heute zu Bränden, so sind rasch auch Menschenleben und deren Hab und Gut davon betroffen.

Quelle: Welt.de

 
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Bibellesen lohnt sich

Dank eines neuen Gesetzes erhalten Gefangene im brasilianischen Bundesstaat Maranhão Strafminderung, wenn sie die Bibel lesen. Mical Damasceno, Abgeordneter und Initiator des Gesetzes, begründete die resozialisierende Wirkung des Bibellesens mit der „verändernden Kraft der Bibel im Leben der Menschen“.

(fa.) Bei der Abstimmung über das Projekt stimmten alle anwesenden Abgeordneten des Bundesstaates dafür. „Die Bibel ist eine verändernde Kraft im Leben der Menschen“, erklärte Damasceno seinen Vorstoss. „Sie ist unser Fundament und dient sogar als Grundlage vieler demokratischer Verfassungen, auch unserer Verfassung von 1988. Das Evangelium von Christus und der Dienst durch das Wort Gottes haben das Leben vieler Gefangener verändert durch die missionarische Arbeit, die in den Gefängnissen durchgeführt wird.“ Deshalb gäbe es nichts Besseres, als wenn durch die Bibel Strafen vermindert werden könnten „und sie so zum Mittel der Veränderung wird im Leben derjenigen, die ihr Leben während und nach der Erfüllung ihrer Strafe ändern möchten“.

Konkret sieht die Strafminderung wie folgt aus: Ab sofort müssen in jeder Strafanstalt Bibeln vorhanden sein. Für jedes gelesene Buch der Bibel erhält der Häftling vier Tage Strafminderung, wobei pro Jahr höchstens zwölf Bücher angerechnet werden. Das entspricht maximal 48 Tage im Jahr. Gesamthaft ergeben die 66 Bücher der Bibel eine Strafminderung von 264 Tagen, was etwa einem dreiviertel Jahr entspricht. Doch das reine Lesen ist nicht genug. Über jedes gelesene Buch muss eine Zusammenfassung geschrieben werden, die dann von einer Kommission geprüft wird.

Ähnliche Strafminderungen durch das Lesen der Bibel waren zuvor bereits in den Bundesstaaten São Paulo und Ceará durchgesetzt worden.

Quelle: livenet

 
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Guten Rutsch!

Dies ist ein Wunsch, der zum Jahreswechsel oft gesagt oder geschrieben wird. Doch was heisst das eigentlich? Was soll rutschen? Wer soll rutschen? Und wohin? Die Antwort erhalten wir in diesen Tagen. Es ist Jahreswechsel. Am Wochenende des 19./20. September begann das Jahr 5781 im jüdischen Kalender. Gleich zwei Tage wird Neujahr, „Rosch Haschana“ (Kopf des Jahres), gefeiert. In der jiddischen Alltagssprache hiess der Segenswunsch schon früher: „Guten Rosch“ – guten Anfang des Jahres! Und oft ist damit die Hoffnung verbunden: Du sollst der Kopf sein und nicht der Schwanz! Du sollst vorne sein in der Schulklasse und nicht hinten; du sollst vorankommen in der Arbeit und im Leben!

Direkt nach Neujahr beginnen zehn Busstage, eine Zeit zum Innehalten. Eigene Fehler und Versagen im vergangenen Jahr werden bedacht. Und dann begegnen sich Menschen mit der Bitte um Vergebung. Kinder sprechen mit Eltern und umgekehrt. Verwandte, Nachbarn und Freunde werden angesprochen. Am Ende dieser Tage steht der grosse Versöhnungstag. In biblischen Zeiten stand das Volk vor dem Tempel im Bussgebet vor Gott. Zum jüdischen Neujahr gehören Vergebung und Versöhnung – der Menschen untereinander und mit Gott: „Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füsse treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“ (Micha 7,19).

Allen, die jetzt Neujahr feiern, und allen, die noch einige Wochen warten, sei der Wunsch zugesagt: Guten Rutsch! Einen guten, versöhnten Anfang eines neuen Kalenderjahres!

Egmond Prill

 
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