«Es gibt zu viele Menschen auf diesem Planeten» – eine These, die immer salonfähiger wird. Sie ist längst auch politisch wirksam und wirkt sich negativ auf die Bevölkerungsentwicklung aus.
Raphael Berger
17. April 2023

Tatsächlich ist der Fokus auf die Überbevölkerung auch einer der Aspekte des World Economic Forum (WEF). Der Journalist Jacob Leonard Rosenberg von «All Israel News» nutzte am diesjährigen «Open Forum» des WEF die Gelegenheit und konfrontierte die Teilnehmer des Panels «Nature Heals» mit dieser These – niemand widersprach ihm. Ganz allgemein wird beim WEF die Meinung vertreten, die Überbevölkerung sei eine wesentliche Ursache für den Klimawandel – je weniger Menschen auf dem Planeten, desto weniger CO2-Emissionen, desto besser. Dies bestätigte auch die Panelteilnehmerin Dr. Jemilah Mahmood. Anstatt jedoch für staatliche Massnahmen zur Bevölkerungsreduktion einzutreten, argumentierte sie, dass sich die Jugend der Welt bereits dafür entscheidet, keine Kinder zu bekommen. Und tatsächlich: Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage unter 10 000 jungen Erwachsenen in Industrie- und Schwellenländern im Alter von 16 bis 25 Jahren zeigte, dass fast 40 Prozent ernsthaft in Erwägung ziehen, selbst keine Kinder zu bekommen. Über die Hälfte (56 Prozent) glaubt, dass die Menschheit durch den Klimawandel dem Untergang geweiht ist, 76 Prozent erklärten, die Zukunft sei furchteinflössend. Zugunsten des Klimas auf eigene Kinder verzichten – auch dieser Gedanke wird immer salonfähiger. Die Angst- und Panikmache trägt Früchte.

Längst zum Alltag gehört auch die Abtreibung, die Tötung ungeborener Kinder im Mutterleib. Über 70 Millionen Kinder pro Jahr erblicken niemals das Licht der Welt. Ein Unrecht, das ein Grossteil der Gesellschaft achselzuckend zur Kenntnis nimmt, wenn überhaupt. Während Deutschland über die Abschaffung des Paragrafen 218 debattiert, wird das Beten vor Abtreibungskliniken zunehmend kriminalisiert.

Selbstbestimmtes Sterben – auch das wird immer salonfähiger. Wer alt, krank, oder einfach «lebensmüde» ist, kann seinem Leben ein «würdiges» Ende bereiten. Vier Prozent aller Todesfälle in den Niederlanden gehen auf aktive Sterbehilfe zurück, in Kanada sind es 3,3 Prozent, in Belgien 2,5 Prozent. Eine weitere Entwicklung mit dem Nebeneffekt einer sinkenden Geburtenrate ist das Proklamieren der «freien Liebe» oder das Eintreten für die LGBTQ-Community. Die Zerstörung von Gottes Plan für Ehe, Familie und Sexualität wird bewusst vorangetrieben. So sollen auch Jugendliche immer früher Zugang zu Pubertätsblockern und Geschlechtsoperationen erhalten. Ebenso wirkt sich eine Politik, die nur voll erwerbstätige Frauen als vollwertig ansieht, negativ aus. Die Schweiz zum Beispiel will sich die Verbilligung von Betreuungsplätzen in den nächsten Jahren zusätzliche 710 Millionen Franken kosten lassen.

Entwicklungen wie diese offenbaren, dass es keine «Verschwörungstheorien» braucht, um zu erkennen, dass eine gottlose und gegen das Leben gerichtete Politik einen Rückgang der Bevölkerung bewirkt.

Kommentar aus factum 03/2023