Anton Zeilingers Forschungen zur Quantenverschränkung sind mindestens so spektakulär wie Einsteins Relativitätstheorie. Sie helfen uns, Gottes Wort, die Bibel, besser zu verstehen.
Dr. sc. Nat. ETH Hans Peter Homberger
3. Januar 2024

Der Physiker Anton Zeilinger hat 2022 den Nobelpreis erhalten. Seine Arbeit auf dem Gebiet der Quantenverschränkung ist mindestens so spektakulär wie die Relativitätstheorie Einsteins. Bekanntlich wird die Deutungshoheit der Wissenschaft oft im atheistischen Sinne manipuliert und falsch moduliert. Dieser Artikel soll dem Missbrauch und der Fehlinterpretation zuvorkommen und die Verwandtschaft der Wirkungsprinzipien und den Erkenntnisstand in der theoretischen Physik im Licht der Bibel beleuchten.

In der Bibel wird Gott als dreieiniges Wesen beschrieben: Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist. Verschiedene Aussagen im Alten und Neuen Testament sind Grundlagen dafür. So sagt Jesus Christus in Johannes 10,30: «Ich und der Vater sind eins.» Diese Aussage ist so unmissverständlich klar, dass sie von den Protagonisten des jüdischen Klerus umgehend verwendet wurde, um Jesus Christus Gotteslästerung vorzuwerfen. «Ja sie hoben Steine auf, da sie ihn steinigen wollten» (Joh. 8,59). Sie störten sich daran, dass er als Mensch sich selbst mit Gott vereinte (Matth. 9,3; 26,65). Genauso lesen wir in 1. Johannes 5,20: «Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Verständnis gegeben hat, auf dass wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.»

Jenseits unserer Vorstellung

In der klassischen Physik hat ein Gegenstand oder eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt einen definierten Standpunkt im Raum. Das heisst, wenn ich ein Teilchen oder eine Person lokalisieren will, reicht mir die Angabe der Zeit und der drei Koordinaten x, y, z im Raum. Kritiker behaupten nun, es sei unmöglich, dass Jesus Christus mehr als dreissig Jahre als Gott in menschlicher Gestalt auf der Erde gelebt habe. Wenn dem so wäre, wer hätte dann im Himmel regiert?

Diese Vorstellung ist stark davon geprägt, wie wir unseren Lebensraum verstehen. Die Welt, in der wir leben, wird durch unzählige Gesetze regiert. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die Idee der Dreieinigkeit nicht durch unsere alltägliche Erfahrung gestützt wird und es schwer zu akzeptieren ist, dass eine Person ausserhalb dieses Raum-Zeit-Kontinuums denkt und lebt. Es ist aber eine Tatsache, dass sich auf dem Gebiet der Teilchenphysik und der Quantenmechanik an vorderster Front der Wissenschaften Dinge widerspiegeln, die wir aufgrund unserer klassischen Betrachtungsweise der Welt nicht mehr erklären können. Die moderne Physik kommt dann zu Aussagen, die für uns unvorstellbar sind:

• Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist keine Gerade, sondern eine Kurve. Dies weil der Raum, in dem wir leben, gekrümmt ist.

• Die Lichtgeschwindigkeit (300 000 km pro Sekunde) kann nicht überschritten werden.

• Die Relativitätstheorie zeigt, dass bei einer theoretischen Überschreitung dieser Konstante sowohl die Masse als auch die Zeit nicht mehr definiert sind beziehungsweise nicht mehr existieren.

Es ist interessant, dass in quantenphysikalischen Prozessen Dinge geschehen, die an biblische Grenzereignisse erinnern. So ist die Lichtgeschwindigkeit die absolut feste Grenze zwischen unserem Lebensraum, dem Raum-Zeit-Kontinuum, und dem Raum der Ewigkeit, wohin wir gehen. Albert Einstein zeigte dies in seiner 1905 publizierten speziellen Relativitätstheorie. Dort wurde auch klar, dass Masse und Zeit ab dieser Geschwindigkeit nicht mehr existieren. Die Erschaffung des Lichts geht also einher mit der Erschaffung von zwei Räumen, dem Raum-Zeit-Kontinuum, in dem wir leben, und dem Raum der Ewigkeit. Als Gott das Licht erschuf, führte er auch die Lichtgeschwindigkeit (300 000 km pro Sekunde) in die Schöpfung ein. Das göttliche Licht ist heller als das Licht der Sonne, und so hatte das Licht am Anfang offenbar keinen materiellen Träger, wie etwa die Sonne ab dem vierten Schöpfungstag (1. Mose 1,14).

Die Forschung in der Quantenphysik über die Struktur von Materie, Raum und Zeit hat das traditionelle Weltbild verändert. Die Relativitätstheorie und die Quantenphysik förderten Entdeckungen zutage, die von genialen Wissenschaftlern als «weltfremd» oder «spukhaft» (Albert Einstein) bezeichnet wurden. Sie deuten auf übersinnliche Zusammenhänge in unserer Umwelt hin. Daher ist es ratsam, diese Erkenntnisse in unser Weltbild zu integrieren.

Es ist tröstlich, dass auch die geistige Elite auf dem Gebiet der theoretischen Physik nicht hinter die Zusammenhänge der rätselhaften Ursachen aus diesem Wissensgebiet sieht. Der Schöpfer selbst erklärt: «Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege, denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken» (Jes. 55,8). Und doch: Beschreibungen in der Bibel, die für uns unverständlich oder unglaublich sind, erscheinen durch wissenschaftliche Fakten aus der Spitzenforschung in einem neuen Licht. So ist es für Jesus Christus absolut unspektakulär, sich selbst als Mensch und gleichzeitig als Gott zu erklären.

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