Keine Masken, kein Lockdown, kein Abstand, keine Impfung – die Glaubensgemeinschaft der Amisch in Pennsylvania (USA) machte während der Corona-Pandemie alles anders. Der staatlichen politischen Doktrin zufolge hätten sie alle sterben müssen. Aber sie kamen bestens durch die Corona-Zeit.
Bettina Hahne-Waldscheck
15. Juni 2023

Die Amisch, deren Vorfahren vor Verfolgung in Deutschland und der Schweiz nach Amerika geflohen waren, sind bekannt dafür, dass sie sich von der Regierung nicht reinreden lassen, vor allem, was ihr Sozial- und Gesundheitsleben angeht. So feierte die Religionsgruppe, die in Grossfamilien lebt und ein arbeitsames und einfaches Leben führt (manche der Gemeinschaften haben nicht einmal Elektrizität), weiter Gottesdienste. Sie feierten das Abendmahl wie gewohnt mit einem Becher und pflegten ihre Kranken und Alten zu Hause. Bereits im März 2021 meldeten Zeitungen wie die New York Post Herden­immunität bei den Amisch. Sie waren resistent. Wie viele an Corona Verstorbene es bei ihnen genau gab, darüber macht die amerikanische Gesundheitsbehörde keine Erhebungen, doch es waren eher weniger als in der geimpften, maskierten und sozial distanziert lebenden Bevölkerung, vermutet die Investigativ-Journalistin und New-York-Times-Bestseller-Autorin Sharyl Attkisson, die bei den Amisch für ihre TV-Sendung «Full Measure» nachfragte.

Dabei hätten sie laut Experten der damaligen Medienberichte massenweise sterben müssen. Der Unternehmer Steve Kirsch, der die Covid-Massnahmen kritisiert hatte, wollte es jetzt genauer wissen und machte im Mai eine Ausschreibung: Er biete jedem 2500 Dollar, der ihm nur fünf an Covid verstorbene ungeimpfte Amisch nennen könne. Die Zahl der Amisch wird auf rund 320 000 geschätzt. Die meisten leben in Pennsylvania. Er selbst fand bei seinen Recherchen bei den Amisch in Lancaster County, Pennsylvania, nur zwei Verstorbene. Bei Redaktionsschluss hatte er noch keine Rückmeldung über fünf Verstorbene.

Meldung aus factum 04/2023