Die israelische Organisation «NGO Monitor» wirft dem «Ökumenischen Rat der Kirchen» (ÖRK), auch Weltkirchenrat genannt, antisemitische und antiisraelische Hetze vor und belegt dies mit zahlreichen Dokumenten. Mit seinem «Ökumenischen Begleitprogramm in Palästina und Israel» (EAPPI) organisiert der Weltkirchenrat «Trainingslager für antiisraelisches Auftreten».
Ulrich W. Sahm
5. März 2019

«NGO Monitor» kritisiert, dass antiisraelische Aktivisten in die umstrittenen Gebiete und nach Jerusalem geschleust würden, um als «Beobachter», gekleidet in beige Uniformjacken mit Friedenstaube und der Aufschrift «EAPPI», gegen israelische Soldaten vorzugehen. Als Reporter vor Ort konnte ich selbst an einem Kontrollpunkt in Hebron mitansehen, wie die EAPPI-Leute nicht nur beobachten, sondern gezielt Soldaten behindern. Die Soldaten tun ihre Pflicht, wenn sie Palästinenser nach Küchenmessern, Schusswaffen oder Sprengbomben durchsuchen.

Das halten die Beobachter des Weltkirchenrats dann für Schikane oder gar für eine Verletzung der Menschenrechte. Schlimmer noch: Die jungen Menschen der EAPPI werden dazu ausgebildet, nach ihren Einsätzen über ihre «Erfahrungen» zu berichten und Israel in den schlimmsten Farben darzustellen: In Kirchengemeinden und in Interviews mit der Presse vergleichen sie die Israelis mit deutschen Nazis und behaupten, dass die Besatzung ein Apartheid-Regime wie in Südafrika sei. Offizielle Vertreter der Organisation sprachen laut «NGO Monitor» sogar schon unwidersprochen von «israelischen Gaskammern». Die propagandistische Wirkung ist gross, da die Aktivisten finanziell gut gepolstert herumgereicht werden, um in Kirchengemeinden gegen Israel Stimmung zu machen. Die gut geschulten jungen Beobachter posten in den sozialen Netzwerken übelste antisemitische Karikaturen und hetzen mit einem antisemitischen Repertoire gegen den jüdischen Staat und rufen in Gemeinden zur Unterstützung des pseudochristlichen «Kairos»-Dokuments auf. Der ÖRK bezahlt die Reisen der Aktivisten nach Israel inklusive Unfall- und Krankenversicherung. «NGO Monitor» dokumentiert die grosszügige Finanzierung dieses Projekts durch Länder wie Deutschland, der Schweiz, Österreich, Grossbritannien, Schweden oder Japan. Kirchennahe Organisationen wie das «Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz» (HEKS) oder «Brot für die Welt» greifen tief in ihre Kassen. Wenn palästinensische Journalisten widerrechtlich in Gefängnissen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) landen, gefoltert wird, Homosexuelle durch die PLO verfolgt und verhaftet werden und wenn in Gaza sogenannte Kollaborateure mit Israel hingerichtet werden, ist es für den Weltkirchenrat kein Thema. Ebenso wenig wie die Situation in Gebieten in Zypern, Marokko, auf dem Balkan oder in Asien, die tatsächlich besetzt sind.

Meldung aus factum 02/2019.